Hallo,
kann es sein das durch die Zugabe von Eichenextrakt zur ph Absenkung die elektrische Leitfähigkeit steigt? Das sich dadurch die Härte verändert (sprich das Wasser wird härter) ist denke ich Ausgeschlossen, also kann man über den µS Wert in deisem Falle nicht auf die Härte schließen wenn man davon ausgeht das 30µS = 1°dH ODER??? evtl. bin ich auch komplett auf dem Holzweg und über jeden Erfahrungswert bzw Rat dankbar.
Grüße und Danke schon mal ausm Musterländle
Heino
Hallo Heino,
die Aussage, daß 30microsiemns 1dH sind würde ich umformulieren in 1dH rekrutiert sich aus Stofen die dh erzeugen, oftmals in der Menge, die einen Leitwertanstieg von 30 microsiemens verursachen. Es gibt noch viele viele andere Möglichkeiten, den Leitwert zu erhöhen, ohne dabei den dH Wert zu verändern.
Achso, ich find auf meiner Tastatur nicht die nötigen Tasten, um die Einheiten korrekt zu schreiben.
Gruß, Helmut
Hallo Helmut,
möglicherweise habe ich es falsch Formuliert. Ich will den pH senken und dabei sollte die Härte gleich beiben. Konkret ist mein Leitwert von 200 auf 350 µS gestiegen nach der Zugabe von Eichenextrakt. Meine Frage ist nun ob die Härte wirklich angestiegen ist oder nur der Leitwert. Ich habe keine Reagenzien um die Härte zu messen nur eben das Leitwertmessgerät.
Gruß
Heino
Hallo,
genauso hab ich das auch verstanden und entsprechend geantwortet: Härte und Leitwert können zusammenhängen, müssen es aber nicht.
Gruß, Helmut
Hi,
genau so ist es. Auch Säuren und Laugen leiten Strom, je weiter sich der pH also von 7 entfernt, desto höher die dadurch verursachte Leitfähigkeit. Unabhängig davon erhöhen gelöste Mineralien den Leitwert auch.
Der hohe Leitwert kann also bei dir durch Säure, gelöste Mineralien oder beides verursacht sein. Kommt drauf an, ob der Eichenextrakt auch Mineralien enthält, aber das steht wohl nicht auf der Packung. Wenn keine drin sind, dann ist wohl nur die pH-Änderung schuld am Leitwert. Wie war denn der pH vorher/nachher?
Gruß chris
Tja, das ist der Fluch der High-Tech-Aquaristik.
Ein teures Leitwertmeßgerät haben und mit den Meßergebnissen nix anfangen können.
Hatte ich schon mal draufhingewiesen, daß es zu solchen Themen Bücher gibt?
Okay, hatte ich schon.
Hat aber nix gebracht.
Charly
"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos
Klar natürlich Säure Leitet ja auch!! Hätte auch selbst drauf kommen können Bedeutet für mich das ich das Leitwertmessgerät vergessen kann wenn der ph wie jetzt bei 5 ist um auf die Härte zu schließen. Das stimmt wie der freundliche Hinweis andeutet "Fluch der High Tech Aquaristik" Wenn ich mal ganz viel Zeit habe, werde ich mal experimentieren wie sich der Leitwert vom Ausgangswasser (5µS) verändert durch die Zugabe von Eichenextrakt.
Auch wenn es darüber schlaue Bücher gibt ist es immer noch Abhängig vom Eichenextraktprodukt und dessen Konzentration.
Gruß
Heino
Hallo, Heino!
Man kann grundsätzlich nicht vom Leitwert auf die Härte schließen.
Tanganjikaseewasser zum Beispiel hat entgegen einem häufigen Irrglauben eine relativ geringe Gesamthärte, einen pH von über 8,0 und einen gigantischen Leitwert, weil der hohe Leitwert nicht durch härtebildende Calcium- und Magnesium- Ionen erzeugt wird, sondern durch Natrium.
Leitwert und Wasserhärte stehen bei unserem Leitungswasser zufällig in einem mehr oder weniger festen Verhältnis, ändert man durch wasserchemische Eingriffe was, stimmt nichts mehr.
Wasser ist manchmal ein etwas "trockenes" Thema, man sollte sich als "panschender" Aquarianer trotzdem damit befassen und ein Internetforum ist dazu der falsche Platz, weil nicht ausführlich genug.
Also bleiben mal wieder die guten alten Bücher, auch wenn man eine Papierallergie hat.
Charly
"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos
Hallo,
Bedeutet für mich das ich das Leitwertmessgerät vergessen kann wenn der ph wie jetzt bei 5 ist um auf die Härte zu schließen.
jein. Ein pH-Messgerät in Verbindung mit einem Leitfähigkeitsmessgerät ist eine hochwirkungsvolle Kombination. Wenn Du dann noch die Temperatur gut messen kannst, hast Du alles was Du brauchst. Temperaturfühler sind m.W. eh bei der Leitfähigkeitsmessung mit drin.
Die erste Frage lautet, wofür Du die Kenntnis brauchst.
Dein eigenes Fischwasser kennst Du. Da musst Du nicht per Messung das bestätigen wollen was ohnehin klar ist.
Wenn Du neue Fische bekommst kann es anders aussehen. Das Tütenwasser ist interessant ... oder auch nicht. Die Fische müssen doch eh in Dein Aquarium und Du musst sie umsetzen. So vorsichtig wie nötig, so schnell wie möglich.
An der Stelle werden Messwerte man interessant. "in was für einem Wasser sitzen die?" - Wenn der unterschied groß ist, dann dauert der Prozess halt länger. Ansonsten geht es halt schneller.
Woher die Unterschiede kommen ist aber auch nicht mehr so wichtig. Sie sind da und müssen ausgeglichen werden und zwar per Wasserangleich.
Ob Du Härte angleichst oder Leitfähigkeit ist dann doch auch egal. Es ist immer ein Wasserangleich.
Insofern mögen Deine Überlegungen udn Experiment zwar sportlichen Ehrgeiz zeigen, aber für die Praxis bringen sie eher nichts. Deine Aquaristik wird sich dadurch nicht ändern.
.Olaf
Hallo zusammen!
Es gibt übrigens kein Ion, das den Strom besser leitet als das Hydroniumion (Wasserstoffion, H-plus-Ion, Proton), und da genau dieses Ion eine Säure ausmacht, leiten Säuren sehr gut. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Konzentration der Hydroniumionen bei einer pH-Wertabsenkung um eine Stufe verzehnfacht wird, bei einer Absenkung um zwei Stufen (von 7 auf 5 z. B.) verhundertfacht, muss man sich um eine Erhöhung des Leitwertes nicht wundern.
Übrigens können Huminsäuren nach Abgabe ihrer Hydroniumionen härtebildende Calcium- und Magnesiumionen binden. Damit das nicht zu einfach ist, senken sie gleichzeitig die Karbonathärte durch Reaktion mit Carbonationen zu Kohlensäure, die dann in Wasser und Kohlendioxid zerfällt. Letzteres gast aus.
Dein eigenes Fischwasser kennst Du. Da musst Du nicht per Messung das bestätigen wollen was ohnehin klar ist.
Gleich mehrere Denkfehler:
1. Man möchte die Wasserwerte bisweilen verändern, z. B. im Jahresgang, zur Laichstimulation, etc.
2. Verschiedene biologische Prozesse verändern gerade die Hörte und den pH-Wert (biogene Entkalkung, Nitrifikation), gerade in kleinen (Zucht-)Becken und in Weichwasserbecken (aber auch in Riffbecken) ist eine regelmäßige Kontrolle lebenswichtig für die Fische.
Wenn Du neue Fische bekommst kann es anders aussehen. Das Tütenwasser ist interessant ... oder auch nicht. Die Fische müssen doch eh in Dein Aquarium und Du musst sie umsetzen. So vorsichtig wie nötig, so schnell wie möglich.
An der Stelle werden Messwerte man interessant. "in was für einem Wasser sitzen die?" - Wenn der unterschied groß ist, dann dauert der Prozess halt länger. Ansonsten geht es halt schneller.
Gerade Fische aus dem Handel der Umgebung setze ich zunächst in ihr Aquarium, das mit Leitungswasser befüllt ist, und dann gleiche ich über Wochen an.
Ob Du Härte angleichst oder Leitfähigkeit ist dann doch auch egal. Es ist immer ein Wasserangleich.
Das ist sachlich falsch! Wie Charly schon schrieb, kann eine hohe Leitfähigkeit auf anderen Ionen als auf Härtebildnern beruhen. Manchmal kann es sogar wichtig sein, ob ich die Gesamthärte oder die Karbonathärte erhöhe.
Bei mir haben für Wassertests des Herkunftwassers erworbener Tische immer Mehrfachteststreifen gereicht, damit habe ich schnell einen Überblick, wie stark die Abweichung ist und in welche Richtung welche Werte abweichen. Beim Senken des pH-Wertes zur Zuchtstimulation nehme ich dann aber lieber einen Tropftest oder ein pH-Meter, in der Regel sogar beides, um Fehlmessungen zu vermeiden.
Gruß, Klaus