Internationale Gemeinschaft für Labyrinthfische e.V.

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Scheue Prachtgurami...
 
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Scheue Prachtguramis?

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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Sind Prachtguramis "scheue" Fische?
Generell eigentlich nicht, oft erlebt man sie offen und frei schwimmend. Aber immer wieder auch kennen wir Tiere, die sich nur in dunklen Ecken herumdrücken und die wir tagelang nicht zu Gesicht bekommen. Zum Beispiel ist sumatranus hierfür geradezu berühmt.
Ich möchte dies hier mal grundsätzlich zur Diskussion stellen. Aus aktuellem Anlass übrigens, denn bei meiner neueingerichteten Paro-Anlage mit einer Reihe neuer Fische verhalte sich nicht wenige sehr seltsam scheu, so wie ich es nicht gewohnt bin. Eben hat mir Uwe Küster geschrieben, von dem ich einen Teil meiner neuen Fische habe, dass sie in seiner Keller-Anlage fast alle ziemlich scheu sind. Er vermutet einen Zusammenhang damit, dass es dort normalerweise sehr ruhig ist, da niemand herumläuft. Und wenn er dann kommt, sind erstmal alle Fische weg.
Bei dem Paar nagyiKuantan, das ich auch von ihm habe, habe ich gestern einen Erfolg damit erzielt, dass ich - einen Rat Martin Hallmanns abwandelnd - zwei andere kleine nagyi-Männchen hinzugesetzt habe; das hat sie herausgelockt. Das Paar deissneri ist seit Tagen kaum zu sehen; dort sollte ich es vielleicht ähnlich machen. Die spec. Danau Rasau kommen seit gestern minutenweise allein aus ihren Verstecken. Es ist nämlich nicht so, dass die Fische nur verborgen, aber ansonsten "normal" leben würden; nein, sie verstecken sich und bleiben weitgehend völlig unbeweglich an ihrem Ort, meist dicht über dem Boden hinter einer Wurzel oder einem Blatt.
Aber auch andere Fische, die nicht von Uwe stammen und bei ihrem Vorbesitzer (Horst Linke) keineswegs scheu waren, verhalten sich bei mir sehr scheu. Wohlgemerkt: in neueingerichteten kleinen Aquarien, die zwar schon eine Menge Verstecke enthalten, aber mit Javamoos und Konsorten noch nicht voll eingewachsen sind. Und die auf drei Seiten schwarz abgeklebt sind.
Diskutieren wir darüber. Was haben andere für Erfahrungen mit der Eingewöhnungszeit gemacht? Gibt es besonders scheue und besonders nichtscheue Arten? Sicher spielen das Licht und der Lichteinfall, auch Schattenwirkungen und Bewegungs- und Erschütterungswahrnehmung eine wichtige Rolle.

Peter Finke, Bielefeld


   
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Anke
 Anke
(@anke)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 538
 

Hallo Peter,

ich denke die Tiere brauchen vielleicht einfach ein bisschen mehr Zeit um sich an die neue Umgebung bzw, neue Gegebenheiten zu gewöhnen.

Die ornaticuada Gruppe, die ich im Oktober von Karen bekommen habe, war anfangs so scheu, dass ich in dem 60er Becken N I E auch nur einen der zehn Fische sah O-

Ich habe sozusagen ein leeres Becken gefüttert.

Mittlerweile nutzen sie wirklich das gesamte Becken, und ich sehe immer einige Tiere, die auch gezielt heranschwimmen, wenn ich vor dem Becken stehe.

So ist es eigentlich bei allen meinen Fischen, und in meinem Fischzimmer wir dschon rumgewerkelt, auch meine Jungs gehen da (nicht immer leise) ein und aus.

gruss
Anke

Nicht braun oder beige..das heisst champagnerfarben


   
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(@ziggi)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 218
 

Hi,
beobachte ich ähnlich: wirklich "scheu" sind die nicht, sie stehen nur nicht gerne in der "prallen Sonne". Umräumen, Saubermachen und sonstiges Hantieren im Becken (ab und zu muss man ja mal ran), quittieren mir meine Tiere mit einigen tagen "Eckendrücken". In Gruppen und mit Beifischen geht das schneller wieder zum Alltag über. Im paarweisen Ansatz kann man auch mal tagelang keinen Fisch sehen. Aber Schwimmpflanzen, gedämpfte Beleuchtung und genügend "Dickicht" geben anscheinend mehr Sicherheit und nehmen den Tiere die Scheu.

Gruß
Frank


   
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(@markus-schulz)
Eminent Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 25
 

Moin,

unsere bisher einzigen Parosphromenus, die P.quindecim sind alles andere als scheu."Pappen" sie doch direkt an der Frontscheibe wenn man herinschaut - könnte ja was zum futtern geben :) !Vom Verhalten also eher Pseudosphromenus dayi ähnlich.
Allerdings schwimmen sie (noch) mit Beifischen im Becken, was ja so machen potentiell nicht sichtbaren Fisch die Scheu nimmt.

Gruß Markus


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Was Markus sagt, ist tatsächlich ein wichtiger Punkt: "Beifische" nehmen scheuen Prachtguramis fast immer ihre Scheu und lassen sie frei im Becken schwimmen. Manchmal muss man sich dieses Hilfsmittels bedienen, ich habe es im vorliegenden Fall in einem meiner kleinen Becken auch gemacht: bei dem nagyi"Kuantan"-Paar, das auch tagelang nicht zum Vorschein kam. Hier hatte ich noch zwei kleinere Kuantan-Männchen in einem anderen Becken, die seit langem nicht mehr scheu waren; diese habe ich einfach dazugesetzt und siehe: schon nach wenigen Stunden kamen die Neuen hervor.
Beifische haben aber den Nachteil, dass sie das Aufkommen von Parobrut fast immer komplett verhindern; das muss man bedenken. Deshalb werden meine beiden kleineren Männchen auch in einiger Zeit das Feld wieder räumen müssen.
Die anderen Arten haben sich übrigens inzwischen weitgehend an die neuen Verhältnisse gewöhnt und zeigen sich öfters. Allerdings bleibt doch eine deutliche Rest-Scheu, und das ist wohl auch gut so. Denn so unbekümmert herumschwimmen wie Pseudospromenus dayi müssen sie ja auch gar nicht. Da ist ihr natürliches Verhaltensschema doch ein anderes.

Peter Finke, Bielefeld


   
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