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Anfängerin mit Fragen (54 l, 180 l)

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(@seepferdchen)
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 7
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Hallo liebe Forenmitglieder,

bin ganz neu hier :bier: und habe Fragen über Fragen.

Ich habe ein 54 Liter Becken mit folgendem Besatz:

8 Kardinalsfische (Schleierschwanz)
7 - 10 Amanogarnelen
1/1 Weißwangengrundeln (rhinogobius wui)

Nächste Woche werde ich ein 180 liter Becken bekommen. Da Labyrinthfische es mir schon so lange angetan haben, soll eine dieser Arten zum neuen Besatz gehören.

Jetzt habe ich folgende Überlegungen:

1. Da meine Kardinälchen sich bestimmt über mehr Schwimmraum freuen würden, überlege ich, ob sie ins neue Aquarium umziehen sollen. Zu welcher Labyrinthfischart würden sie eurer Erfahrung nach am ehesten passen?

2.Könnten auch die Grundeln und Amanos mit umziehen oder sind sie nicht kompatibel mit Labyrinthfischen?

3. Wunschkandidat Nummer 1 für das große Becken ist ein Makropode, bzw. ein Paar oder Trio. (Naja, EIGENTLICH bin ich besonders verliebt in Channas, aber ich glaube, dafür braucht man schon sehr viel aquaristische Erfahrung, oder?) Nur habe ich so viel negatives über Makropoden gehört in Sachen Vergesellschaftung (große Aggressivität anderen Arten gegenüber), dass ich mich frage, ob überhaupt noch andere Fische mit einziehen können, wenn Makropoden ins Becken kommen? Wie wäre es hier mit den Kardinälen?

Welche Arten würdet ihr mir, als noch relativ am Anfang meiner Aquarianer-Karriere stehend, für das 180-liter-Becken am ehesten empfehlen?

Vielen Dank für jeden Tipp!

LG
Isabel


   
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Charlyroßmann
(@charlyrossmann)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 1828
 

Hallo, Isabel!
Das mit den Makropoden ist eine gute Idee, die lassen sich von den Ansprüchen her auch gut mit den Kardinälen und den Grundeln vergesellschaften, nur die Garnelen kannst du abschreiben.
Die knacken die Makropoden schneller als du gucken kannst.
Charly

"wir müssen uns Sisyphos als glücklichen Menschen vorstellen" A. Camus
" wir müssen uns Camus als Dummschwätzer vorstellen" Sisyphos


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo Isabel,

1. Da meine Kardinälchen sich bestimmt über mehr Schwimmraum freuen würden, überlege ich, ob sie ins neue Aquarium umziehen sollen. Zu welcher Labyrinthfischart würden sie eurer Erfahrung nach am ehesten passen?

Da die Kardinälchen ja nicht so hohe Temperaturen haben sollten, würde ich eine Art aus dem nördlichen Teil des Labyrintherverbreitungsgebiet wählen.
Als erstes zu nennen wären die vorderindischen Fadenfische der Gattung Trichogaster (chuna, fasciata, labiosa, lalia, früher Colisa, die früheren Trichogaster heißen jetzt Trichopodus (hinterindische Fadenfische). Die beiden größeren Trichopsis-Arten (schalleri, vittata) gingen auch.

2.Könnten auch die Grundeln und Amanos mit umziehen oder sind sie nicht kompatibel mit Labyrinthfischen?

Das sollte funktionieren, ich habe jedoch keine eigenen Erfahrungen.

3. Wunschkandidat Nummer 1 für das große Becken ist ein Makropode, bzw. ein Paar oder Trio. (Naja, EIGENTLICH bin ich besonders verliebt in Channas, aber ich glaube, dafür braucht man schon sehr viel aquaristische Erfahrung, oder?) Nur habe ich so viel negatives über Makropoden gehört in Sachen Vergesellschaftung (große Aggressivität anderen Arten gegenüber), dass ich mich frage, ob überhaupt noch andere Fische mit einziehen können, wenn Makropoden ins Becken kommen? Wie wäre es hier mit den Kardinälen?

Über Makropoden und Kardinäle gibt es Berichte erfolgreicher Vergesellschaftung, aber auch solche über Probleme. Wahrscheinlich hilft da nur auszuprobieren und bei Zoff zurück ins kleine Becken mit den Kardinälen. Die Garnelen würde ich nicht zu den Makropoden setzen, zu den Grundeln kann ich nichts sagen. Channa sind auf 180 l eher nicht gesellschaftsfähig.

Welche Arten würdet ihr mir, als noch relativ am Anfang meiner Aquarianer-Karriere stehend, für das 180-liter-Becken am ehesten empfehlen?

Zebrabärblinge (mit den Amanos wäre ich da aber vorsichtig) in Kombination mit den Kardinälen, beide in Truppstärke von je 20 Tieren, ergäben ein sehr schönes, pflegeleichtes, unbeheiztes und lebendiges Aquarium. Bei entsprechend kleinerere Truppstärke wäre auch die Gesellschaft von Corydoras paleatus denkbar. Oder Du wählst ein bis zwei Paare der o.g. vorderindischen Fadenfische aus und stockst die Kardinäle auf eine 15er-Gruppe auf. Von Trichogaster chuna und T. lalia ließe sich auch je ein Paar vergesellschaften. Kaufe die Fadenfische aber aus deutscher oder tschechischer Nachzucht, bei den asiatischen Farmzuchten ist viel krankes dabei.

Channa sind nicht grundsätzlich ungeeignet für Anfänger, pulchra, manche Variante von gachua oder orientalis kann ich mir gut in dem Becken vorstellen, nur eine Vergesellschaftung wird schief gehen.

Gruß, Klaus


   
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Phillip
(@phillip)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 76
 

Hallo Isabel!

Gute Wahl, Labyrinther sind tolle Fische!

Klaus Vorschlag mit Trichogaster klingt meiner Meinung nach gut.
Nur kenn ich mich mit denen so gut wie gar nicht aus, Kommentare dazu überlass ich lieber den Experten hier (Charly).

Aber mal schauen ob sich deine Zweifel an Makropoden beseitigen lassen:

Mit der Vergesellschaftung von Makropoden und Kardinalfischen habe ich gute Erfahrungen gemacht.
Allerdings waren das die "Normalen" mit denen ich sie zusammen gehalten hab.
Wie sich die Makropoden gegenüber deiner Schleierform verhalten werden, darüber trau ich mich keine Aussage zu machen.

Denn so seltsam es klingen mag, aber Labyrinther sind einfach Charakterfische.
Ob es funktioniert oder nicht hängt oft von dem Charakter des einzelnen Fisches ab.
Daher wird es, wie Klaus schon geschrieben hat, am besten sein, es auszuprobieren und wenn es nicht geht die Kardinäle ins 54L Aquarium zurück zu setzten.
(klingt in der Theorie irgendwie viel einfacher als es dann in der Praxis ist...)

Dass Makropoden anderen Fischen gegenüber aggressiv sein sollen, hört man immer wieder und kann von Fall zu Fall sicher auch vorkommen.
Meiner Erfahrung nach ist das größte Problem in der Vergesellschaftung mit artfremden Fischen aber,
dass Makropoden so gefräsig sind, dass sie den anderen alles weg fressen.
Zum Beispiel schnappt sich der Schnellste die ganze! Futtertablette und schwimmt damit im Maul allen anderen Fischen davon.
Während die anderen Makropoden hinter ihm her sind, versucht er sich dann zu verstecken und die Tablette in Ruhe allein zu fressen.

Bei der Brut schaut das dann allerdings anders aus, das Nest wird teils sehr "gründlich" verteidigt.
Innerartlich gibt's Streit in der Paarungszeit, wenn die Rangordnung nicht eindeutig ist, oder eben wenn's um Futter geht...

Davon einen Makropoden einzeln zu halten würde ich abraten!
Da kann ich mir gut vorstellen, dass er den anderen Fischen gegenüber aggressiv wird.
Das hört man ja auch von anderen Arten.
Außerdem macht das ja keinen Spaß. Das Spannende ist ja gerade die Interaktion der Tiere miteinander.
Pärchen oder Trio ist immer die Frage, hängt wieder von den Individuen ab.
Trio kann gut gehen, oder auch nicht, weil die Weibchen untereinander zu viel zanken und das Stärkere das Schwächere zu stark jagt.
Also wiederum ausprobieren.

Wenn du schon hier postest, solltest du dich gleich umhören, ob es jemanden in deiner Nähe gibt, der Makropoden abzugeben hat.
Und wenn du schon dabei bist, vielleicht möchtest du ja auch gleich ein Pärchen T. chuna für dein leeres 54L Becken haben? :D

Zugegeben, ganz einfach sind Labyrinther sicher nicht, aber dafür auch viel interessanter als irgendwelche faden Schwarmfische, oder Welse... :wink:

Liebe Grüße,
Phillip

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(@seepferdchen)
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 7
Themenstarter  

Danke euch!

Es gibt so viele Möglichkeiten bei einem großen Becken! Gut, dass ich während der Einfahr-Phase noch Bedenkzeit habe.

Wie ist es mit dem Faktor Strömung? Die ist keinem der Labyrinther wahrscheinlich zuzumuten, oder? Weil die Kardinäle und Grundeln es gerne strömungsreich mögen.

Auch mit der Temperatur gibt es Schwierigkeiten. Im Sommer wird es in meiner jetzigen Wohnung leider sehr warm. Ich hatte dieses Jahr echte Probleme das kleine Becken einigermaßen kühl zu halten. Käme den wärmeliebenderen L. wahrscheinlich entgegen, aber kämen Makropoden mit zeitweise höheren Temperaturen klar?

Wenn ich Kardinäle und Grundeln im kleinen Becken belassen würde, gibt es dann andere passende Mitbewohner für die Makropoden oder Trichogaster? Ein nichtflossenzumpfender Schwarmfisch oder eine Welsart? Einige Barbenarten, z.B. finde ich auch nicht schlecht, aber die sind wohl zu aufdringlich für Labyrinther, oder? Zebrabärblinge?

Wenn ich nun ein Paar Makropoden oder Trichogaster nähme, ist dann Nachwuchs automatisch vorprogrammiert oder kann man da zum Beispiel temperaturtechnisch vorbeugen? Weil ich mich zumindest jetzt ganz am Anfang meiner Labyrinther-Karriere der Aufzucht und Vermittlung von Nachwuchs noch nicht wirklich gewachsen sähe.

Das ist ein guter Tipp, Phillip: Wenn es so weit ist, werde ich mich als erstes hier umsehen bezüglich Nachzuchten. Die Makropoden in den hiesige Zoogeschäften sehen auch meist so fahl und schmächtig aus. :(


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo Isabel,

Wie ist es mit dem Faktor Strömung? Die ist keinem der Labyrinther wahrscheinlich zuzumuten, oder? Weil die Kardinäle und Grundeln es gerne strömungsreich mögen.

Es ist eine Frage der Einrichtung, ob das gesamte Becken durchströmt wird oder ob es strömungsfreie (Oberflächen-) Zonen hat. Und viele der Maulbrütenden Kampffische, um mal eine andere Gruppe ins Spiel zu bringen, kommen aus Bächen.

Auch mit der Temperatur gibt es Schwierigkeiten. Im Sommer wird es in meiner jetzigen Wohnung leider sehr warm. Ich hatte dieses Jahr echte Probleme das kleine Becken einigermaßen kühl zu halten. Käme den wärmeliebenderen L. wahrscheinlich entgegen, aber kämen Makropoden mit zeitweise höheren Temperaturen klar?

Sag mal eine Gradzahl. Gerade die Labyrinther, die in Überschwmmungszonen laichen, kommen für ein paar Tage gut mit 30°C zurecht. Und was die Kardinäle vertragen, vertragen sie auch.

Wenn ich Kardinäle und Grundeln im kleinen Becken belassen würde, gibt es dann andere passende Mitbewohner für die Makropoden oder Trichogaster? Ein nichtflossenzumpfender Schwarmfisch oder eine Welsart? Einige Barbenarten, z.B. finde ich auch nicht schlecht, aber die sind wohl zu aufdringlich für Labyrinther, oder? Zebrabärblinge?

Ich habe gute Erfahrung mit Panzerwelsen im Fadenfisch-Aquarium (u.a. Jugendsünde: Von jeder im Laden erhältlichen Art ein Paar im 80er), außerdem mit Kaisersalmlern (war ein tolles Paludarium mit einem Trupp Kaisersalmler, einem Paar Trichopodus leeri sowie einem Kampffisch aus der pugnax-Gruppe) sowie Raubsalmlern der Gattung Crenuchus (die heißen nur so, tun aber nix). Zebrabärblinge sind zu oberflächenorientiert, außerdem könnten sie an den Flossen zupfen. Aber bei den Zwergbärblingen gibt es geeignete Arten. Und unter den Salmlern gibt es weitere eher bodenorientierte Arten, der Schwarze Neon z.B. bildet in nicht zu hellen (Schwimmpflanzen) ruhigen Becken kleine Bodenreviere (gerne im Schutz einer Wurzel oder eines großen Schwertpflanzenblattes), in denen sie mit leuchtendem Streifen flossenzuckend stehen.

Wenn ich nun ein Paar Makropoden oder Trichogaster nähme, ist dann Nachwuchs automatisch vorprogrammiert oder kann man da zum Beispiel temperaturtechnisch vorbeugen?

Nicht in Deiner Wohnung im Sommer. ;) Das ist aber kein großes Problem, da die Eltern und viele Beifische sie als willkommene Abwechslung ihrer Speisekarte betrachten, kommt nur bei wirklich dichter Bepflanzung einer der wenigen durch, der den Mäulern entkam und auch nicht verhungert ist.

Weil ich mich zumindest jetzt ganz am Anfang meiner Labyrinther-Karriere der Aufzucht und Vermittlung von Nachwuchs noch nicht wirklich gewachsen sähe.

Gruß, Klaus


   
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freaky_fish
(@freaky_fish)
Prominent Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 812
 

Hallo Isabel,

Wenn ich Kardinäle und Grundeln im kleinen Becken belassen würde, gibt es dann andere passende Mitbewohner für die Makropoden oder Trichogaster? Ein nichtflossenzumpfender Schwarmfisch oder eine Welsart? Einige Barbenarten, z.B. finde ich auch nicht schlecht, aber die sind wohl zu aufdringlich für Labyrinther, oder? Zebrabärblinge?

Ich habe gute Erfahrungen mit Keilfleckbarben gemacht. Sie zupfen nicht an den Flussen und sind auch wirklich schön und interessant.
Panzerwelse sind auch gut geeignet, oder auch kleinere Schmerlen (Schachbrettschmerle oder Zwergtigerschmerle).

Viele Grüße
Verena


   
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(@seepferdchen)
Active Member
Beigetreten: Vor 15 Jahren
Beiträge: 7
Themenstarter  

Danke für eure Vorschläge: Hab selbst noch mal in den Weiten des WWW gestöbert. Was haltet ihr von folgenden Fischen als Mitbewohner der Makropoden (wenn, dann nur eine Art, nicht alle zusammen):

- Brokatbarben
- Angolabarben
- Eilandbarben
- Lachsdanios (anscheinend Danio Choprai)
- Platys oder Schwertträger

Am liebsten wäre mir aber eine Art aus der gleichen Region wie die Makropoden...

Wie viele Makropoden sollte man überhaupt am besten in einem solchen Becken halten? Ein Paar? Zwei Paar? Ein m/2 w ?


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo Isabel,

Platys oder Schwertträger

Ich glaube nicht, dass das gut geht, die kommen sich ander Oberfläche spätestens beim Nestbau des Makropoden ins Gehege.

Gruß, Klaus


   
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(@seepferdchen)
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Beigetreten: Vor 15 Jahren
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Hallo ihr lieben,

seit einem Monat bin ich jetzt mein Aquarium am einfahren. Die Pflanzen wuchern prima. Die Algen leider auch. :evil:

Jeden Tag auf's neue habe ich milchig verschmierte Scheiben. Die Algen setzen sich auch als Belag auf die Pflanzen und als grüner Schaum an der Wasseroberfläche ab.

Was kann ich tun außer jeden Tag Scheibe wischen und Pflanzen befreien?

Die Wasserwerte sahen bei der EInrichtung des Beckens so aus:

Nitrit 1
PH 8
KH 10
GH 23

Heute habe ich folgende Wasserwerte gemessen:

Nitrit 0
PH 7,5
KH 9
GH 27

Warum ist denn die Härte angestiegen? (Ich habe außer ein paar Kieseln, die in den Topfflanzen mit drin waren; keine Steine im Becken, nur Wurzeln)

Anderes Thema:

Ich habe mir überlegt, ich könnte ja auch Macropodus Concolor statt Upercularis nehmen. Dieser kann laut Literatur besser höhere Temperaturen ertragen, die bei mir im Sommer ja fast unvermeidbar sind.

Was haltet ihr davon? Oder zu schwierig für eine Anfängerin?

LG Isabel


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
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Hallo Isabel,

zwei mögliche Ursachen für den Anstieg der Gesamthärte:
- Kalk im Bodengrund
- Wasser verdunstet und mit Leitungswasser aufgefüllt
Oder es war kein Anstieg, sondern ein Messfehler.

Was sagt denn Dein Wasserversorger über die Härte des Leitungswassers bei Dir?

Der Beschreibung nach hast Du Blaualgen, die eigentlich photosynthesetreibende Bakterien (Cyanophyceen) sind. Sie fühlen sich üblicherweise schleimig an und hinterlassen beim Anfassen einen muffigen Geruch, der nur widerwillig von den Fingern geht. Sie weisen auf ein gestörtes Milieu hin und sind nicht untypisch bei neu eingerichteten Becken. Oft treten sie auch nach Änderung der Wasserwerte auf (wetterbedingte Temperaturänderung, Senkung der Wasserhärte und oder des pH-Wertes zur Laichstimulation).Auch hohe Nährstoffwerte (Nitrat, Phosphat) können ursächlich sein, allerdings hatte ich auch schon Cyanophyceen in praktisch nährstofffreiem Wasser. Manche Arten sind in der Lage, Luftstickstoff statt Nitrat zu nutzen, außerdem können sie Nährstoffe aus überwuchertem organischen Material (Holz, noch lebende oder tote Pflanzen, Mulm) ziehen.
Veränderungen wie Wasserwechsel bringen oft nichts, den besten Erfolg hatte ich mit dem Einsatz eines Oxydators. Den gibt es unter diesem Namen im Handel und er setzt aus eingefülltem Wasserstoffperoxid (man kann statt der mitgelieferten Lösung auch preiswerte 3%ige Wasserstoffperoxidlösung verwenden) Sauerstoff frei, was die Cyanophyceen und leider auch manche feinfiedrige Pflanze (wie Hornkraut) nicht gut vertraten.
Manche schwöre auch auf Dunkelkuren, also absoluter (!) Abdunkelung des Beckens für mehrere Tage. Manchmal hilft auch abzuwarten und nur die Scheiben und befallenen Pflanzen davon zu befreien.

Gruß, Klaus


   
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(@thomasg)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
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Hallo Isabel, hallo Karl,

Den gibt es unter diesem Namen im Handel und er setzt aus eingefülltem Wasserstoffperoxid (man kann statt der mitgelieferten Lösung auch preiswerte 3%ige Wasserstoffperoxidlösung verwenden) Sauerstoff frei, was die Cyanophyceen und leider auch manche feinfiedrige Pflanze (wie Hornkraut) nicht gut vertraten.

Vom Einsatz von Wasserstoffperoxid würde ich jedem Anfänger mal abraten. Das kann bei falscher Dosierung ganz schön in die Hose gehen. Außerdem soll die "Einlaufphase" ja dazu dienen, dass sich Bakterienkulturen (gute) bilden und vermehren. Die würden mit dieser Methode sofort wieder gekillt.

Dann doch lieber die Dunkelkur, wenn es tatsächlich Blaualgen sind.

Gruessle aus Stuttgart
Thomas G

IGL 259


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
Noble Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo Thomas

Vom Einsatz von Wasserstoffperoxid würde ich jedem Anfänger mal abraten. Das kann bei falscher Dosierung ganz schön in die Hose gehen.

Bei Einsatz mittels Oxydators in der dem Aquarium angepasster Größe und Füllung mit der mitgelieferten Lösung oder 3%iger Wasserstoffperoxidlösung ist keine Überdosierung möglich, von einer direkten Zugabe von Wasserstoffperoxid ins Wasser rate ich auch ab.

Außerdem soll die "Einlaufphase" ja dazu dienen, dass sich Bakterienkulturen (gute) bilden und vermehren. Die würden mit dieser Methode sofort wieder gekillt.

Hast Du das erlebt oder schließt Du nur aus der Zugehörigkeit der Cyanophyceen zu den Bakterien auf eine Beeinträchtigung der gewünschten Kulturen? Würde es die geben, würde ich einen Nitritpeak in dem so behandelten Becken erwarten, da man ja praktisch von vorne begänne und zudem größere Mengen organischen Materials abzubauen hat. Den hatte ich aber nie, folglich gehe ich von keiner oder nur einer sehr moderaten Beeinträchtigung aus.

Gruß, Klaus


   
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(@thomasg)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 325
 

Hallo Klaus,

Wasserstoffperoxid hat die Eigenschaft, wie ich denke (lasse mich gerne eines Besseren belehren), Bakterien, zu denen auch die Cyanobakterien gehören, abzutöten. Nicht umsonst wird es zur Desinfektion eingesetzt.
Ich habe schon schlechte Erfahrungen mit leichter Überdosierung von diesem Mittel machen müssen; deshalb meine Warnung.
In welchem Umfang sog. nützliche Bakterien vernichtet werden und ob das mittels Nitritpeak messbar ist, möchte ich mal dahingestellt lassen.
Bei sachgerechter Anwendung kann Wasserstoffperoxid sicher eine, wenn auch nur kurzfristige, Lösung sein. Aber nur für jemand der schon Erfahrung hat.
- Die Dunkelkur hilft auch ; ohne Chemie -

Gruessle aus Stuttgart
Thomas G

IGL 259


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
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Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 2034
 

Hallo Thomas,

Wasserstoffperoxid hat die Eigenschaft, wie ich denke (lasse mich gerne eines Besseren belehren), Bakterien, zu denen auch die Cyanobakterien gehören, abzutöten. Nicht umsonst wird es zur Desinfektion eingesetzt.

Schlimmer noch, es tötet alle Zellen, zur Not auch Deine. ;)
Deshalb wird es ja im Oxydator eingesperrt.

Ich habe schon schlechte Erfahrungen mit leichter Überdosierung von diesem Mittel machen müssen; deshalb meine Warnung.

Mit 3%iger Lösung im Oxydator?

- Die Dunkelkur hilft auch ; ohne Chemie -

Hat bei mir nie funktioniert.

Gruß, Klaus


   
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