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artemien gefährlich...
 
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artemien gefährlich für b.channoides-jungfische?

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andrea compagnoni
(@andrea-compagnoni)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 200
Themenstarter  

abend sven

muss er die Ansätze ab und zu neu anrühren?
Posthornschnecken haben sich bei mir als nicht erfolgreich gezeigt. Ihnen bekam der Sauerstoffmangel im Ansatz nicht. Blasenschnecken sid härter im Nehmen.
Wie oft füttert er? Ich ahbe die Erfahrung gemacht, dass ein Ansatz am besten läuft, wenn man ihn 2mal am Tag mit geringen Mengen füttert. Allerdings darf man dann nicht mal eben über das Wochenende wegfahren.

bevor ich hier weiterhin tipps zur erfolgreichen moinazucht verbreite, und damit gefahr laufe mist zu erzählen, muss ich mich zuerst mit dem "moinazüchter" kurzschliessen. so genau habe ich doch nicht mehr alles in petto. oder du wartest seine antwort auf aq.ch ab.

Allerdings darf man dann nicht mal eben über das Wochenende wegfahren.

hmm, leztes wochenende war er jedenfalls weg und niemand hat sich um die kulturen gekümmert. scheint ihnen nichts ausgemacht zu haben, ich habe mich diesen donnerstag mit eigenen augen davon überzeugen können!

Alles in Allem ist Moina das Lebendfutter gewesen, dass mir die meiste Arbeit gemacht hat.

bei dieser aussage gebe ich dir zu 110% recht; wenn es bei mir dieses mal nicht klappen sollte, lasse ich in zukunft die finger davon!

konnte heute übrigens wieder jungfische von b.channoides abschöpfen; das sind wahre gebärmaschinen, die dorn'schen bettas!

gruss

andrea


   
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 emha
(@emha)
Honorable Member
Beigetreten: Vor 19 Jahren
Beiträge: 693
 

Hall Andrea, Norbert und andere

zu euren Sorgen mit Artemiafütterung und Moinazucht kann ich folgende Erfahrungen beisteuern:

Zu Artemianauplien.
Probleme mit Artemiafütterung durch geplatzte Bäuche bzw. anatomische Missbildung bei sehr jungen (so verstehe ich Andrea) Betta kenne ich nicht. In der Annahme, dass die Qualtät der Artemiazysten nicht deutlich variieren sollte, kann es nur an sonstigen Rahmenbedingungen liegen. Ich selbst habe den Salzgehalt soweit wie möglich runtergefahren (1 knapper EL Seesalz/ 1l H2O, muss man aber in Abhängigkeit vom Ausgangswasser ausprobieren) um die Zellen der Jungfische osmotisch nicht zu überanspruchen. Davon ausgehend, dass Menschen schon durch Trinken von Meerwasser verdursten bzw. Nierenprobleme bekommen, könnte hierin die Ursache liegen. Vielleicht enthält auch das Salz Bestandteile die in den Nauplien eingelagert eine Katastrophe in den Jungfischen auslösen. Was sagen die Mediziner?

Zu Moina:
M. ist ein supergutes Futter für kleine Labyrinther und Jungfische. Für Paros ist es für mich heute fast unentbehrlich. Leider erfordert es viel Mühe und vor allem Disziplin. Es wird bald ein ausführlicher Bericht im Makropoden hierzu erscheinen, vorab in Kürze ein paar Stichpunkte für Experimentierfreudige:

1. Unbedingt abgestandenes Wasser verwenden, mit Hefe gealtert.
Ein Wasserwechsel kann eine Katastrophe auslösen und zum Zusammenbruch der Kultur führen. Wasserwechsel sehr sparsam, eher nach Absaugen von Schlamm ergänzen. Manche schwören auf Aquarienwasser, besser ist Mischung (Regenwasser+Leitungswasser 8KH) 1 Woche abstehen lassen.
2. Futter mit Trockenhefe oder Suspension aus Bäckerhefe in kleinen Mengen füttern und parallel mit dem Zuwachs steigern. Sozusagen immer wenns geht füttern. Bei genug Flöhen ernten und danach füttern. Leicht umrühren soll vorteilhaft sein. Ich verwende je nach Bedarf Artemiasiebsatz und füttere mit den kleinen Flöhen Jungfische oder ernte nur große Flöhe.
3. Undurchsichtige Behälter (Eimer von 3-10l) mit heller (Leuchtstoffröhre) ober nicht sonniger Aufstellung sind gut. Unter 18° sogut wie keine Vermehrung, 25-30°C sorgt für Massenvernmehrung.
4. Behälter sind frei von sonstigen Konkurrenten zu halten. Daphnien verdrängen Moina und Cyclops killen sie. Cyclops sind irgenwie überall (auch im Aquarienwasser), also aufpassen.
5. Die geschilderten Probleme führen dazu, dass selbst erfahrenen Moina- Züchtern Ansätze umkippen können. Dies ist nicht immer vorherseh- bzw. erklärbar. Der Absturz kann nch wenigen Wochen oder Monaten oder schon durch einen zu rigerosen Wasserwechsel ausgelöst werden. Es ist deshalb zwingend erforderlich mehrere Ansätze (am besten 10 kleine) parallel laufen zu haben. Diese sollen durchaus unterschiedlich intensiv laufen.
Ich ersetze die alten Ansätze, wenn sie zu miefen beginnen.
6. Zur Überdauerung der Urlaubszeit "Mageransätze" rechtzeitig durch Abernten und Zurückfahren schaffen.

Im Sommer werfe ich meine Überschüsse in eine 250 l Bütte auf dem Balkon. Das wird mit zunehmend geringerer Nachttemperaturabsenkung besser und funktioniert gut im Juli und August. Ab einer Temperatur von über 20° vermehrt sich Moina in größerem Umfang , als Cyclops sie fressen können. Dann gehts auch den Cyclops super. Ein gutes Mischfutter für nicht mehr ganz kleine Paro und Betta. Bei 25° ist die Ernte super, ein Gewächshaus wäre optimal. Aus diesen Gartenkulturen kann man schlecht Zimmerkulturen machen, wegen der Cyclops. Also immer Parallelkulturen in Reserve haben und Freunde mit Moinazuchten (als doppelten Boden) versorgen. Im Winter wird es härter. Die mit einem warmen Fischkeller, in dem gewisser Geruch nicht so stört, habens gut.

Versuchts nochmal, Martin


   
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(@norbert)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 22 Jahren
Beiträge: 197
 

Die Frage bei den Artemia (in allen Stadien) wäre dann doch, ob sie Salz in ihrem Körper anreichern. Seefisch, Garnelen usw. schmeckt jedenfalls nicht "salzig", also wird wohl kein Salz im Übermaß aufgenommen. Deshalb und auch aus meinen bisherigen guten Erfahrungen heraus mit der Artemia-Nauplien-Fütterung vermute ich, dass das keine Rolle spielt. Eher vielleicht eine einseitige Ernährungslage durch ausschließlich Nauplien.
Es tauchen allerdings immer wieder mal (eigentlich eher selten) Berichte auf, die Jungfisch-Sterben in Zusammenhang mit dieser Fütterung bringen. So wollte mal ein heutiger Wissenschaftler den Schlund perforierende Cystenschalen bei Malpulutta kretseri als Todesursache ausgemacht haben. Auch das Gerücht, dass Artemia-Fütterung Oodinium hervorruft oder zumindest fördert, machte mal die Runde.

Meine Erfahrung ist, dass frische Artemia-Nauplien-Ansätze ein gutes Futter für alle Jungfische sind und bei mir bisher zu keinen Ausfällen geführt haben.

Gruß an Alle,
Norbert


   
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