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Bruthemmnisse, Laichpausen und ruhigere Zeiten?

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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Diese Erfahrung machen alle Paro-Freunde: Manchmal balzen und laichen unsere Prachtguramis wie am Fließband. Nicht immer kommt solch ein Gelege dann hoch, aber gebalzt und gelaicht und womöglich (anfänglich) auch gepflegt wird ein ums andere Mal hintereinander.
Oft geht es aber nicht so. Entweder will die Fortpflanzungstätigkeit gar nicht richtig in Gang kommen (so geht es mir mit meinen spec. Danau Rasau) oder - häufiger - erlischt sie eines Tages und man wartet zumindest lange Zeit auf einen Wiederbeginn. So geht es mir zurzeit mit mehreren Arten, z.B. paludicola, paludicola Wakaf Tapei, nagyi Kuantan, quindecim oder auch "blue line".
Sicherlich können solche Laich- und Brutpausen verschiedene Ursachen haben. Vor allem Martin Hallmann hat hier im Forum früher darauf hingewiesen, dass das Fließbandbrüten, das wir auch kennen, unphysiologisch ist und mit den ständig gleichen Bedingungen im Aquarium zusammenhängt; in dieser Form gibt es das im Naturbiotop nicht. Insofern hat eine Brutpause auch ihr Gutes: Die Fische können sich mal erholen.
Aber manchmal sind die Bedingungen im Aquarium auch gerade nicht ständig gleich, ohne dass wir die schleichenden Veränderungen bemerken. Bei mir z.B. hapert es zeitweise mit dem regelmäßigen Wasserwechsel, und das bedeutet natürlich, dass sich die Lebensqualität für die Paros allmählich verschlechtert. Dies könnte ein häufig sich einschleichendes Bruthemmnis sein. Ich habe es jedenfalls mehr als einmal erlebt, dass ich dann durch einen kräftigen Wasserwechsel das Brüten wieder in Gang bringen konnte.
Natürlich haben wir schon an verschiedenen Stellen hier im Paro-Forum solche Fragen andiskutiert, aber noch nie zusammenhängend, auch mit Nennung vieler erlebter Beispiele, erörtert. Das sollte jetzt hier geschehen.
Also nochmal: Wir sollten hier Beispiele für Brutpausen und "Ruhezeiten" zusammenstellen und auch Erfahrungen dafür, wie wir das Balzen und Laichen wieder in Gang bringen konnten. Auch (begründete) Vermutungen sollten wir diskutieren: Gab es irgendein Hemmnis, das (wahrscheinlich) für die Unterbrechung der Fortpflanzungsaktivitäten verantwortlich war oder gab es das nicht? Es könnte ja auch sein, das manchmal zyklische Aktivitätsschübe vorkommen und dann auch wieder von ganz normalen Pausen unterbrochen werden; ich erinnere an unsere Diskussion über das Nachwirken der in der Natur vorhandenen Laichzeiten. Aber bei dieser Diskussion ist auch darauf hingewiesen worden, dass es zumindest im Aquarium dann doch Umwelteinflüsse waren, die eine solche Pausenzeit zumindest wieder beendet haben (s.o.: Wasserwechsel).
Also: Wir brauchen Beispiele, Kurzberichte, Erfahrungen, begründete Vermutungen, Lösungsvorschläge, Ratschläge.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Gibt es wirklich niemanden, der hierzu eigene Erfahrungen, auch Vermutungen beisteuern kann?
Bein mir hält bis auf wenige Arten die merkwürdige Latenzzeit, die Phase des Nichtbalzens und Nichtlegens, immer noch an.
Neu ist das natürlich nicht. Es hat immer schon solche Pahsen gegeben. Aber jetzt, wo ich meine Paros ziemlich kompakt zusammen in einer 24-Becken-Anlage in meinem Arbeitszimmer habe, fällt es mir wieder besonders auf.
Gut, dass vorgestern wieder ein parvulus-Gelege zu sehen war und dass sich die linkei und die filamentosus nicht dem allgemeinen Schlendrian anschließen ...

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@bettamainz)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 17 Jahren
Beiträge: 154
 

Diese Phasen des Nichtbalzens und Nichtlegens konnte ich ebenfalls beobachten, wobei auch bei mir zwei Arten eher nicht davon betroffen sind und fast pausenlos Gelege produzieren: linkei und filamentosus!

Aber auch die P. ornaticauda bringen sehr regelmäßig neue Gelege und ich entdecke immer wieder Jungtiere verschiedener Altersstufen im Elternbecken.

Dafür tut sich bei den P. anjunganensis, P. harveyi und P. sp. Jambi zurzeit nichts.

Da ich nun in den letzten Zügen der Umgestaltung meiner Paro-Anlage bin (dann habe ich 20 Becken a 12L zur Verfügung) bin ich gespannt, ob ich beim Auseinandersetzen doch noch die eine oder andere Überraschung entdecke.

Grüße,

Beste Grüße, Michael
_________________________________________
P. ornaticauda, P. parvulus


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Michael, versuche in jedem Falle, junge ornaticauda weiter aufzuziehen! Du hast einfach Glück mit Deinem Paar; viele von uns haben ornaticauda, die nicht über Gelege hinauskommen. Meine beiden Paare haben in vielen Monaten nur zwei Jungfische hochbekommen. Wir müssen jetzt versuchen, mit den Tieren weiterzuzüchten, die in dieser Hinsicht unkomplizierter sind. Es mag sein, dass es solche individuellen Verschiedenheiten sind, die hier besonders auffallen.
Also möglicherweise Jungfische einzeln absammeln und in einem separaten Becken weiter aufziehen!

Peter Finke, Bielefeld


   
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helene
(@helene)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 127
 

Hat jemand probiere machen so wie man zum beispiel oft mit die betta splendens mache, separieren die mann und frau, ein zeit, vielleicht haben ins zwei becken nah ein andern oder so etwas .. gutes futter geben und so weiter ??
Für mich ist auch ganz verschiedene resultaten mit verschiedene arten, im moment ist mit die 'sintang' und die 'sumatranus' succes, und mit die rubrimontis kommt nichts, obwohl ich habe hier zwei paaren in zwei kleine 12 liters, und die 'kemi' scheint ganz gut zu sein mit beide paaren.
Mit meine sp. bintan war lange zeit gelege nach gelege und ganz viele jungfische gekommen, - es war ein mann und zwei frauen in diese becken, - und es sieht so aus als ob es war nur die eine frau welsche hat eier gelegt. Diese frau ist leider gestorben, und mit die andere frau kommt kein resultat, obwohl der mann versucht sie zu imponieren, ... es bleibt nichts davon.. leider. Von diese art habe ich jetzt 9 jungfische und ich hoffe das es ist möglich von diese finden ein paar welsche ist produktiv, -

kind regards helene
P.parvulus, P.quindecim, P.harveyi, P.sumatranus, P.anjunganensis, P.linkei, P.deissneri, P.Nagyi, P.sp.Nagyi(?)


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Ja, ich habe für diese Rätsel auch keine Patentlösung, bei mir ist es genauso.
Mit manchen Paaren läuft es gut, mit anderen nicht. Was manchmal funktioniert, ist eine zeitweilige Trennung oder ein Wechsel der Partner, wie Helene das beschrieben hat. Ich habe genau dasselbe erlebt wie sie: mit dem einen Weibchen ging es, mit dem anderen nicht. Später dann allerdings doch, aber das dauerte lange.
Oft hilft auch nur ein kräftiger Wasserwechsel mit etwas kühlerem Wasser, oder auch nur ein Umsetzen in ein anderes Becken, und eine plötzliche, kräftige Ernährung mit wirklich gutem, laichbildendem Futter (Mückenlarven!, ev. Grindal, bei mir reichen meist aber auch frischgeschlüpfte Artemien).
Martin Hallmann vermutet übrigens, dass auch ein Strömungswechsel einen wichtigen Unterschied machen kann. Sicher ist er sich darüber aber auch nicht.
Aber manchmal hilft alles nichts, und das ist zurzeit auch bei mir in vielen Fällen so. Zum Trost: Irgendwann klappt es dann meist doch. Aber es kann lange dauern, und eine Garantie gibt es nicht.
Wir lernen aus diesen Fällen, dass Prachtguramis halt doch keine Allerweltsfische sind. So unproblematisch sie oft sind, wenn wir ihre Grundbedürfnisse erfüllen (Wasser, Nahrung), so sehr bleiben sie doch anspruchsvoll und teilweise rätselhaft.
Auch mein "Paro-Rezept" erweckt hier einen Eindruck, der für Anfänger etwas irreführend sein kann. Es ist nicht immer alles leicht; manchmal hat man auch lange Perioden, in denen nichts läuft. Die Ursache kennen wir nicht. Alle, die etwas anderes sagen, reden leichtfertig. Sie vermuten etwas, mehr nicht. Wissen kann man das noch nicht nennen.
Deshalb ist es ja so wichtig und gut, dass wir miteinander heute über dieses Medium so leicht und oft kommunizieren und Erfahrungen austauschen können. Jede Erfahrung kann wichtig sein und dem Rätsel mehr auf die Spur kommen. Aber es wird noch längere Zeit dauern, bis wir es wirklich geknackt haben.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@ziggi)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 218
 

Hallo,
nach etlichen Wochen nahezu ununterbrochenem Brüten ist nun komplett Schluss. Zwar zeigen einige Weibchen nach wie vor einen Laichansatz, doch seh ich keine größeren Bemühungen mehr seitens der Männchen. Es werden auch keine Höhlen mehr bezogen oder Reviere verteidigt. An Beckenparametern wurde nicht geschraubt.

EDIT: ok. Tiefdruck, Sturm und Wasserwechsel mit kühlem Regenwasser waren anscheinend zu verlockend. Weiter gehts...

Gruß
Frank


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Wass Ziggi/Frank schreibt, dass sich nach einer Phase intensiven Laichens komplett gar nichts mehr abspielt, ist eine gewöhnliche Erfahrung aller Parozüchter.
Ich habe gestern mit Horst Linke hierzu telefoniert, der dies auch bei anderen Fischen immer wieder beobachtet hat. Er ist davon überzeugt, dass es "Nachwirkungen" der alten natürlichen Laichzeiten sind, von denen er glaubt, das sie noch in der vierten und fünften Aquariengeneration auftreten.
Vor längerer Zeit schon habe ich mit Günter Kopic hierüber gesprochen. Er hat dies immer wieder beobachtet. Manchmal hat es viele Monate gedauert, bis die Fische wieder Balz- und Laichaktivitäten entwickelt haben, aber irgendwann ist dies meistens geschehen. Manchmal aber auch nicht. Dann kann man nicht ausschließen, dass eine Krankheit im Spiel ist. Martin Hallmann weist darauf hin, dass man Oodinium oft nicht sehen kann. Man sieht es dann erst, wenn es im wahrsten Sinne des Wortes "unübersehbar" geworden ist; zuvor hat es aber schon wochenlang die Tiere geschwächt. Er ist deshalb bei Verhaltensauffälligkeiten dazu übergegangen, eine Oodiniumprophylaxe zu machen, mit guten Erfolgen.
Allerdings meine ich, dass es hierzu vielleicht in diesem Falle noch zu früh ist, da es sich auch um eine schlichte Ruhepause handeln kann, welche die Tiere nach wochenlangem Laichen benötigen. Wie gesagt, bei mir ist es genau so. Allerdings kann auch ich nicht ausschließen, dass in dem einen oder anderen Fall eine unerkannte Krankheit im Spiel ist.
Mein Rat: Ruhe bewahren und erstmal abwarten. Solange keine weiteren Auffälligkeiten beim Schwimmen, bei der Haltung der Flossen, in der Färbung, bei der Haut und Körperoberfläche hinzukommen, sollte man keine dramatischen Maßnahmen einleiten.
Aber man kann auch lernen, dass man Phasen intensiven Laichens möglichst nutzen muss. Wenn man solche Phasen miterlebt, denkt man leicht, dass es immer so weiter geht. Es geht aber nicht immer so weiter. Auch die besten Paare hören irgendwann zumindest zeitweise auf mit dem Dauerlaichen. Und das ist wohl auch gut so. Wie es weitergeht, kann man natürlich nicht sicher vorhersagen. Meist geht es irgendwann nach einer mehr oder weniger langen Latenzzeit, nach Wochen oder Monaten, wieder los, aber manchmal auch nicht. Dann war's das. Wenn man dann keine Jungfische aufgezogen hat, sieht es nicht gut aus.
Aber für solche trüben Gedanken ist es in diesen Fällen viel zu früh. Auch bei meinen Paros, die zurzeit "nichts" machen, muss ich mich an den Gedanken gewöhnen, dass es schlicht "normal" ist, wenn solche Phasen nach den Phasen großer Anstrengung eintreten.
Also: Geduld!

Peter Finke, Bielefeld


   
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helene
(@helene)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 127
 

Eine erfahrung das ich habe heute gemacht ist diese:
Meine aff.sp.bintan 'sintang' eltern hatte für zwei monate her eine gelege. Von diese ist gekommen 6 kleine, - und in die zwei monate habe ich viel gefüttern und so. Die eltern haben nach diese gelege pause gemacht, kein etwas ist passieren da.
Dann gestern habe ich saubermachen, - ich habe einfach, weil es sehr schwer war das machen, - alles von die becken wegnehmen, holz und alles, - und dann habe ich die kleinen lassen bleiben in diese 20 liter, und die eltern in eine neu eingerichted 12 liter bringen.
Und heute ... ja, dann ist eine neue gelege :-)
Es hatte nicht gedauert ein halbe stunden befor der Mann hat anfangen die Frau zu balzen und invitieren

kind regards helene
P.parvulus, P.quindecim, P.harveyi, P.sumatranus, P.anjunganensis, P.linkei, P.deissneri, P.Nagyi, P.sp.Nagyi(?)


   
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