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Wasser für Prachtguramis

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(@peter-finke)
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Beigetreten: Vor 20 Jahren
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Lieber Klaus, ich habe gerade einen Vortrag über Biodiversität gehalten und weiß schon, was damit gemeint ist. Das Problem ist, dass Thomas diesen Begriff gar nicht benutzt. Wenn er es täte, wäre klar, was er meint. Aber er spricht von "lebendigem Wasser". Auch darunter kann ich mir etwas vorstellen, aber diese Vorstellung ist weniger klar als die der Biodiversität. Und ich bin mir eben nicht ganz sicher, was Thomas unter "lebendigem Wasser" versteht. Ich glaube nicht, dass er einfach ein Wasser meint, in dem die Biodiversität größer ist als in einem anderen. Aber ich weiß es nicht. Ich will ihn nicht kritisieren, sondern zu einer weitergehenden Erläuterung herausfordern. Denn von Thomas kann man immer etwas lernen.

Peter Finke, Bielefeld


   
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K. de Leuw
(@k-de-leuw)
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Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 2034
 

Lieber Peter,

vielleicht meinen wir zwei verschiedene Thomas´, aber Thomas P. schrieb am 5.11. um 19.27 Uhr:

Dieses Wasser, wenn es von den üblichen messbaren Parametern her einwandfrei ist, entspricht der Stabilität alteingefahrener Aquarien mit einer wesentlich höheren positiven Biodiversität.

Schönen Restsonntag
Klaus


   
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(@peter-finke)
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Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Ich habe mich unklar ausgedrückt. An dieser Stelle hat Thomas den Begriff benutzt. Aber er hat m.E. nicht gemeint, dass Regenwasser lebendiger sei, w e i l es eine reichere Biodiversität besitzt als beispielsweise Osmosewasser mit Null Biodiversität, sondern, dass seine größere Stabilität vergleichbar sei mit der eingefahrener Aquarien, die naturgemäß eine größere Lebensvielfalt beherbergen als frisch eingerichtete Aquarien.
Vielleicht antwortet Thomas ja noch selbst.
Ebenfalls schönen Sonntag.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@dieter-r)
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Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 73
 

Hallo,
meine Wasseraufbereitung ist nicht sonderlich aufregend, weil doch recht üblich. Ich verwende zwar keinen Mischbettfilter, damit ich die Regeneration selbst vornehmen kann, aber das Ergebnis ist im Prinzip identisch, bis auf das bei mir verbliebene CO2, daß ich zum Teil mit kurzer Belüftung austreibe. Schwarztorfgranulat kommt dann für ca. 2 Tage hinein. Zusätzlich reichere ich das Wasser mit Mineralstoffen und Spurenelementen an; die Fa. Tropic Marin bietet hierzu 'Pro Discus Mineral', das das Wasser nicht wieder aufsalzt. Im Moment teste ich mit einer nachgeschalteten dritten Röhre, in der sich ca. 3 Liter Schwarztorfgranulat befinden, so daß ich in einem Arbeitsgang 'fertiges' Wasser erhalte.

Zum Wasserwechsel achte ich letztlich nur darauf, daß die ca. 20% Wechselwasser sehr, sehr langsam einlaufen. Ich nehme den Wasserwechsel nicht in festem Rythmus, z.B. jede Woche vor, sondern prüfe die Wasserparameter. Wenn die Fische agil sind, gesund aussehen, die Messungen nichts ergeben bleibt das Wasser wie es ist. Zeigen sich allerdings erste Veränderungen wird gewechselt.

Gruß

Dieter


   
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(@peter-finke)
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Beigetreten: Vor 20 Jahren
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Hallo,
meine Wasseraufbereitung ist nicht sonderlich aufregend, weil doch recht üblich.

Ja, aber ein solcher Bericht darüber, wie man es macht, ist trotzdem sehr informativ. Ich würde mir mehr davon wünschen. Hier ein paar Nachfragen an Dieter, die vielleicht auch andere haben:

Schwarztorfgranulat kommt dann für ca. 2 Tage hinein.

In den Eimer mit stehendem Wasser oder wie? Unten schreibst Du von Deinem neuen Versuch mit einer dritten Röhre; bisher hast Du es offenbar anders gemacht.

Zusätzlich reichere ich das Wasser mit Mineralstoffen und Spurenelementen an; die Fa. Tropic Marin bietet hierzu 'Pro Discus Mineral', das das Wasser nicht wieder aufsalzt.

Danke für den Hinweis auf das Präparat. Du meinst aber wohl, dass keine Kalzium- und Magnesiumionen wieder hinzufügt werden. Eine gewisse Aufsalzung, die mit dem Leitwertmessgerät nachweisbar wäre, muss ja wohl passieren. - Ich füge zu meinem Mischbettwasser bisher einfach ein bißchen Leitungswasser hinzu. Machst Du das nicht? Ich könnte mir vorstellen, dass das Präparat eine vollständigere Selektion von Zusatzstoffen garantiert als meine Schlichtmethode. Aber sie funktioniert auch,vom Ergebnis her gesehen.

Zum Wasserwechsel achte ich letztlich nur darauf, daß die ca. 20% Wechselwasser sehr, sehr langsam einlaufen.

Ich fülle mein Wechselwasser mit einer Gießkanne mit Brausevorsatz ein, pro 12-Liter-Becken bis zu sechs Liter in weniger als einer halben Minute. Noch nie habe ich deswegen einen Schaden beobachtet.

Ich nehme den Wasserwechsel nicht in festem Rythmus, z.B. jede Woche vor, sondern prüfe die Wasserparameter. Wenn die Fische agil sind, gesund aussehen, die Messungen nichts ergeben bleibt das Wasser wie es ist. Zeigen sich allerdings erste Veränderungen wird gewechselt.

Ist dies die Prüfung, die Beobachtung der Agilität der Fische? Oder mißt Du auch einzelne Parameter? - Ich messe nur in Ausnahmefällen, wenn ich einen Anlass dazu vermute, z.B. bei sehr langen Wasserwechselintervallen. Die Fischbeobachtung, die ich auch praktiziere, führt nämlich dazu, dass ich manchmal wochenlang, ja bis zu (ca.) drei Monate keinen Wasserwechsel vornehme. Wenn permanent gelaicht wird (z.B.), schließe ich auf ausreichend gute Verhältnisse. Und das kommt vor! Allerdings befinden sich in meinen Becken meist auch nur zwei kleine Fische, manchmal dazu winzige Jungfische und nicht wenige Pflanzen (Ceratopteris u.a.).

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@thomas-p)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 442
 

Wie sicher bist Du Dir, dass es sich lohnt, dieser Spur weiter zu folgen?

Sehr sicher!
Ich habe zeitweise B.rutilans, B.persephone und über mehrere Monate auch Dario dario im Freiland gehalten. Ich habe weiterhin B.rutilans, B.brownorum, B.persephone und P.quindecim in Freilandwasser, aber indoor, gehalten und nachgezogen.
In allen Fällen war die Fitness gesteigert und einige, bei B.persephone, P.quindecim und D.dario auch zahlreiche, Nachzuchten sehr schön, vital und meist größer, als deren Elterntiere.
Ich bin davon überzeugt, dass die Summe der biotischen wie auch abiotischen Einflüsse im Freiland, auch wenn diese zeitweise das Pessimum für unsere an und für sich tropischen Tiere darstellen, einen positiven Einfluss auf unsere Zöglinge (und das Wasser) haben - aber Vorsicht: man darf den Bogen nicht überspannen! Eine kalte Nacht mit niedrigen Lufttemperaturen und Betta, da sie Luft von der Oberfläche holen, sind tot oder geschädigt.

Ich habe ein mittlerweile drei Jahre laufendes Langzeitexperiment, in dem ich versuche möglichst viele Einflüsse zu simulieren und werde ein weiteres starten. M.E.n. kann die Umwelt von P.quindecim zur Zucht auf einige wenige Faktoren reduziert werden und sie wird trotzdem erfolgreich sein.
Die spartanischte Variante war Osmosewasser, ausgelaugtes Buchenlaub, Tageslicht, Daphnien und ein eingespieltes Paar (die wichtigste "Zutat"), mehr nicht.
Bei P.ornaticauda hat die Reduktion auf wesentliche Elemente und erhöhte Hygiene keinen Erfolg gebracht. Die Gelege waren wesentlich schöner, haftfähiger und größer, als die Tiere noch in der größeren und vielfältigeren "Zuchtwanne" lebten.

Derzeit kann ich meine Aussagen (noch) nicht quantifizieren, aber gut Ding braucht Weile.

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Die Erfahrung, dass die Fitness durch einen zeitweisen Freilandaufenthalt sichtbar gesteigert wird, haben viele gemacht, ich auch (mit Macropodus opercularis). Neu ist für mich Deine These, dass auch die Verwendung von "Freilandwasser" im Aquarium einen Mehrwert bringt. Man sollte meinen, dass sich dieser spezifische Mehrwert des Freilandwassers aufbraucht, abnützt. Nach einiger Zeit müßte er eigentlich verbraucht sein. Oder nicht?
Und basiert er auf mehr als auf der anfangs sicherlich vorhandenen Kleinstlebewelt in diesem Wasser?

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@dieter-r)
Trusted Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 73
 

Dieter R hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Schwarztorfgranulat kommt dann für ca. 2 Tage hinein.

In den Eimer mit stehendem Wasser oder wie? Unten schreibst Du von Deinem neuen Versuch mit einer dritten Röhre; bisher hast Du es offenbar anders gemacht.

Ja, ich lege das Granulat im bekannten Nylonstrumpf in den Eimer.

Zitat:
Zusätzlich reichere ich das Wasser mit Mineralstoffen und Spurenelementen an; die Fa. Tropic Marin bietet hierzu 'Pro Discus Mineral', das das Wasser nicht wieder aufsalzt.

Danke für den Hinweis auf das Präparat. Du meinst aber wohl, dass keine Kalzium- und Magnesiumionen wieder hinzufügt werden. Eine gewisse Aufsalzung, die mit dem Leitwertmessgerät nachweisbar wäre, muss ja wohl passieren. - Ich füge zu meinem Mischbettwasser bisher einfach ein bißchen Leitungswasser hinzu. Machst Du das nicht? Ich könnte mir vorstellen, dass das Präparat eine vollständigere Selektion von Zusatzstoffen garantiert als meine Schlichtmethode. Aber sie funktioniert auch,vom Ergebnis her gesehen.

Die Anmerkung zur Aufsalzung stimmt natürlich. Ansonsten, ich verschneide nicht mit Leitungswasser, aber auch nur, weil es mir ein gutes Gefühl gibt.

Zitat:
Zum Wasserwechsel achte ich letztlich nur darauf, daß die ca. 20% Wechselwasser sehr, sehr langsam einlaufen.

Ich fülle mein Wechselwasser mit einer Gießkanne mit Brausevorsatz ein, pro 12-Liter-Becken bis zu sechs Liter in weniger als einer halben Minute. Noch nie habe ich deswegen einen Schaden beobachtet.

Die Aussage kann ich bestätigen, aber durch langsames Einfüllen verhalten sich meine Fische relaxter.

Zitat:
Ich nehme den Wasserwechsel nicht in festem Rythmus, z.B. jede Woche vor, sondern prüfe die Wasserparameter. Wenn die Fische agil sind, gesund aussehen, die Messungen nichts ergeben bleibt das Wasser wie es ist. Zeigen sich allerdings erste Veränderungen wird gewechselt.

Ist dies die Prüfung, die Beobachtung der Agilität der Fische? Oder mißt Du auch einzelne Parameter? - Ich messe nur in Ausnahmefällen, wenn ich einen Anlass dazu vermute, z.B. bei sehr langen Wasserwechselintervallen. Die Fischbeobachtung, die ich auch praktiziere, führt nämlich dazu, dass ich manchmal wochenlang, ja bis zu (ca.) drei Monate keinen Wasserwechsel vornehme. Wenn permanent gelaicht wird (z.B.), schließe ich auf ausreichend gute Verhältnisse. Und das kommt vor! Allerdings befinden sich in meinen Becken meist auch nur zwei kleine Fische, manchmal dazu winzige Jungfische und nicht wenige Pflanzen (Ceratopteris u.a.).

Ich halte Paros paarweise in 12l-Becken, so daß bei aufmerksamer Fütterung die Intervalle problemlos bis zu 1,5 Monate betragen, denn die gemessenen Wasserparameter sind einwandfrei. Dazu tragen auch bei mir sicherlich die Pflanzen bei, die jeweils eine Hälfte im Becken ausfüllen dürfen. Die zweite Hälfte wird nur durch Hornfarn abgeschattet, damit ich von den Zöglingen auch etwas sehen kann.

Gruß

Dieter


   
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(@thomas-p)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 442
 

Die Erfahrung, dass die Fitness durch einen zeitweisen Freilandaufenthalt sichtbar gesteigert wird, haben viele gemacht, ich auch (mit Macropodus opercularis).

Dem kann ich voll und ganz zustimmen, aber bei Arten wie M.opercularis oder, wie mir bewusst wurde, auch D.dario, finden im Freiland offenbar optimale Bedingungen - somit ist es nicht weiter verwunderlich, dass solche Arten profitieren. Aber bei rein tropischen Arten ist dies, zumindest klimatisch, nicht der Fall. Daraus resultiert für mich ein Mehrwert, der Temperaturpessima nicht nur kompensiert, sondern eine normale Haltung übertrifft.
Woraus resultiert nun dieser Mehrwert?
.) Ich bin mir sicher, dass moderate Temperaturschwankungen für den Metabolismus (fast) aller tropischen poikilothermen Tiere von Vorteil ist.
.) Die im Tagesverlauf wechselnde Intensität der Sonneneinstrahlung. Manche Betta sonnen sich regelrecht.
.) Das Lichtspektrum und die durch UV-Licht stattfindende stete Oberflächenwasserdesinfektion.
.) Reger Luftaustausch und Wasserbewegung.
.) Regen und damit einhergehende Veränderung des Chemismus, der Temperatur, aber auch der bloße Tropfenfall und Sauerstoffeintrag.
.) Eintrag unterschiedlichster Pflanzenteile: Blätter in unterschiedlichen Stadien, Äste, Blüten, Pollen etc.
.) Eintrag unterschiedlichster Tiere, überwiegend Insekten, oder auch Teile: Fliegen, Schmetterlinge, Wanzen, Käfer, Federn, Haare etc.
und mit Sicherheit noch viele andere Faktoren.

Neu ist für mich Deine These, dass auch die Verwendung von "Freilandwasser" im Aquarium einen Mehrwert bringt. Man sollte meinen, dass sich dieser spezifische Mehrwert des Freilandwassers aufbraucht, abnützt. Nach einiger Zeit müßte er eigentlich verbraucht sein. Oder nicht?

Dieser Mehrwert verbraucht sich tatsächlich, was entsprechend der oberen Auflistung auch völlig logisch ist.

Und basiert er auf mehr als auf der anfangs sicherlich vorhandenen Kleinstlebewelt in diesem Wasser?

Ja, mit Sicherheit. Folgende Faktoren sind isolierbar und können von uns simuliert werden:
.) Zeitlich versetzte Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. Leider kenne ich keine exakten Aufzeichnungen tropischer Gewässer.
.) Steter, temperierter Frischluftstrom.
.) Natürliches Lichtangebot, also im Tagesverlauf und im Spektrum. Die Beleuchtung mit Vollspektrumleuchten, die einen geringen UV-Lichtanteil emittieren, wäre ein lohnenswertes Experiment.
.) Eine Vielfalt an unterschiedlichen organischen Verbindungen (Stichwort: TOC).
.) Allelopathische Stoffe diverser Land- und Wasserpflanzen. Hierzu gibt es nur wenige konkrete Erkenntnisse, aber einige Pflanzen sind bekanntermaßen geeignet Bakterien, Algen und/oder andere Pflanzenarten zu verdrängen.

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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