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INFORMATION II: HALTUNG UND ZUCHT

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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Ich habe diese Frage von Thomas zum Anlass genommen, zum Thema Futter für Paros einen eigenen thread einzurichten.
Und freue mich, dass das Paro-Forum in den letzten Tagen wieder langsam in Schwung gekommen ist!

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Zur Paro-Haltung und -Zucht (dem Thema dieses threads) gibt es noch unendlich viele Fragen bzw. Aspekte.
Zum Beispiel: Hält jemand Paros in der dritten Generation oder älter? Wir können bei den meisten Arten relativ gut Nachzuchten der F1-Generation erzeugen, aber bei F2 wird es oft schon erheblich schwieriger. Bisher erscheinen mir dabei Arten wie paludicola oder nagyi nicht so problematisch wie andere. Aber wir müßten uns mehr darüber austauschen.
Oder: Ist die unterschiedliche Rotfärbung mancher Paros mit roten Markierungen in den Flossen (so scheint es fast einen kontinuierlichen Übergang zwischen alfredi, tweediei, rubrimontis zu geben) zwischen den Generationen stabil oder gibt es sogar innerhalb einer Brut verschiedene Varianten?
Oder: Was bedeutet eigentlich das merkwürdige "Schaukeln", das man manchmal bei ruhig stehenden Paros beobachten kann (Kopf heben und Senken, während der Fisch an Ort und Stelle steht).
Oder: Wir wirkt sich ein "dritter Fisch" aus, der mit einem Paar zusammen im Zuchtbecken schwimmt? Stört er nur oder ist er auch hilfreich?
Oder: Stimmt die Theorie, dass Paros, die in mittelhartem oder härterem Wasser gehalten werden, erheblich weniger alt werden als solche, die in sehr weichem Wasser leben können?
Und vieles andere mehr.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@christian-spindler)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 237
 

Hallo,

Kommt das Schaukeln der Paros vll einfach daher, dass die Fische atmen?
Wir Menschen bewegen unseren Brustkorb ja auch bei jedem Atemzug.
Auch wenn ich noch nicht allzuviel Erfahrung mit Paros habe, ist mir das auch schon aufgefallen, und ich habe mir das einfach so erklärt,...?
Was meint Ihr dazu?Könnte es so banal sein??

Liebe Grüße, Christian


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Nein, ich denke nicht, dass dieses Verhalten etwas mit der Atmung zu tun hat. Die Atmung verläuft viel schneller, als dieses auffällig langsame, nicht rhythmische, aber raumgreifende Senken und Wiederheben des Körpers bei fast feststehendem Schwanz. Die Atmung findet in gutem Wasser flach und schnell statt. Nur in grenzwertigen Wasserverhältnissen kann sie sich zu deutlich sichtbarem heftigen Atmen steigern, im Extremfall wird dann auch "nach Labyrintherart" häufig Luft geschöpft, was im Normalwasser faktisch unterbleibt.

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Thomas Pelzer hat zu meinen Fragen oben (die natürlich nicht Vollständigkeit intendiert haben) noch eine interessante Frage hinzugefügt (im Postkorb "Seemandelbaum- und Wallnussblätter"). Ich wiederhole sie hier, wo wir selten gestellte Fragen sammeln:

"Interessant wäre m.M. nach noch die Fragestellung, ob die kolloidale Wasserfärbung den Phänotypus unserer Tiere beeinflusst, wie es z.B. bei Betta coccina der Fall war (DONOSO-BÜCHNER). Wenn ich mich recht erinnere, wurde bei diesen eine Abnahme der roten Grundfärbung und ein Verschwinden des Seitenflecks beobachtet, wenn sie nicht in Schwarzwasser gehalten wurden."
_________________
Thomas

Peter Finke, Bielefeld


   
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(@ziggi)
Estimable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 218
 

Hallo,

"Interessant wäre m.M. nach noch die Fragestellung, ob die kolloidale Wasserfärbung den Phänotypus unserer Tiere beeinflusst, wie es z.B. bei Betta coccina der Fall war (DONOSO-BÜCHNER). Wenn ich mich recht erinnere, wurde bei diesen eine Abnahme der roten Grundfärbung und ein Verschwinden des Seitenflecks beobachtet, wenn sie nicht in Schwarzwasser gehalten wurden."

Ich habe eine zeitlang im Paro-Becken über Kohle gefiltert. Das Wasser wurde schnell glasklar. Erlenzäpfchen und Laub kamen nicht dagegen an. Die Tiere zeigten farblich keinen Unterschied. Eher würde ich sagen, daß Blautöne und der Dunkel-Hell-Kontrast bei entsprechender Beleuchtung deutlich mehr herauskamen. Das lag dann aber IMO wirklich an Licht und Wasserfärbung, und nicht an den Tiere selbst.

Gruß
Frank


   
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(@thomas-p)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 442
 

Hält jemand Paros in der dritten Generation oder älter?

Ich halte P.quindecim, die ich ursprünglich als vermutlich mindestens F4 erhalten habe. Ein Weibchen der F5-Generation habe ich mit einem Männchen einer "neuen" Linie verpaart (keine Ahnung welche Filialgeneration) und diese sind mehr als nur fertil.

Oder: Was bedeutet eigentlich das merkwürdige "Schaukeln", das man manchmal bei ruhig stehenden Paros beobachten kann (Kopf heben und Senken, während der Fisch an Ort und Stelle steht).

Ich vermute, dass es zumindest drei Erklärungsansätze gibt:

.) Auslösereiz für Beutegreifer sind in aller Regel lineare, rasche Bewegungen. Ein Fisch der wippend und langsam durchs Leben schwimmt, wird wie ein Chamäleon, das auch wippt und langsam weiterklettert, schwerer als Beute erkannt.
.) Ich kann mir sehr gut vorstellen, das ein Paro in einem sich langsam bewegenden Fluß aus Blättern, Wurzelvorhängen, Halmen etc. die in der Strömung langsam auf- und abschwingen, überhaupt nicht auszumachen ist. Ein starr stehendes Stäbchen, wie etwa unser heimischer Stichling, ist in der Strömung leicht zu erkennen.
.) Sekundär (oder primär; Henne-Ei-Problem) kann ich mir vorstellen, dass es als Art- oder Gattungserkennungsmerkmal dienen kann und eine langsame, nicht-agressive Annäherung ankündigt.

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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(@thomas-p)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 442
 

Die Tiere zeigten farblich keinen Unterschied.

Du hast recht, ich habe mich ein wenig ungenau ausgedrückt, da der Phänotypus, also die Summe aller Merkmale, das "Erscheinungsbild", natürlich auch von äußeren Umwelteinflüssen abhängig ist. Schlußendlich geht es mir um die Wechselwirkung zwischen Umwelt und erblichen Informationen, die bei inadäquater Haltung dazu führen, dass unsere Tiere über Generationen hinweg anders aussehen als ursprünglich.

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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hallo
(@hallo)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 343
 

Hallo
Ihr schreibt die Paros wackeln mit dem Kopf hoch und runter. Bei meinen P.deissneris hebt sich der Schwanz und wird dann wieder nach unten gedrückt.
Ich dachte am anfang es hinge mit den unterschiedlichen Wasserwerten zusammen aber sie tun es immernoch und es stört sie nicht. Ich denke nun auch, dass es normal ist.

Habt ihr das auch schon bei anderen Paros erlebt?

Gruß
Bennie

Gruß Bennie

Ich liebe Tiere :)

IGL: 207


   
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(@thomas-p)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 442
 

Ihr schreibt die Paros wackeln mit dem Kopf hoch und runter. Bei meinen P.deissneris hebt sich der Schwanz und wird dann wieder nach unten gedrückt.() Habt ihr das auch schon bei anderen Paros erlebt?

Servus Bennie,

ich denke wir meinen alle das gleiche :wink:
Die Dreh-, Wackel-, Wipp- oder auch Schaukelachse :lol: geht ca. durch die Brustflossen.
Demgemäß hebt sich der Schwanz, während sich der Kopf mehr oder minder senkt und umgekehrt! Alles klar?

Ich vermute einmal, aber weiß es nicht (!), dass dieses Verhalten alle Paros zeigen. Ich konnte es bei P.quindecim, P.ornaticauda, einer P.bintan-Variante und P.sumatranus selbst beobachten.

Liebe Grüße,

Thomas

Flüsse voller Leben Rettet den Regenwald


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Die Dreh-, Wackel-, Wipp- oder auch Schaukelachse 😆 geht ca. durch die Brustflossen.
Demgemäß hebt sich der Schwanz, während sich der Kopf mehr oder minder senkt und umgekehrt!

Thomas präzisiert das Thema genau. Ich habe insofern oben (wo ich davon sprach, dass sich der Kopf hebt und senkt, während der Schwanz mehr oder weniger fest stünde) etwas Falsches gesagt. So ist es nicht. Vor allem ist es der hintere Teil des Körpers, der gehoben oder gesenkt wird. Der Kopf ist nur minimal beteiligt. Es ist eben genau so, wie Thomas sagt: Die Schaukelachse geht durch die Brustflossen. Manchmal hebt oder senkt sich auch der ganze Fische etwas, zusätzlich zur langsamen Schaukelei.

Peter Finke, Bielefeld


   
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hallo
(@hallo)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 343
 

Hallo
Ok. Dann habe ich mich doch nicht geirrt :wink:

Ist euch dieses Verhalten auch schon bei anderen Fischen begegnet?

Ich habe es bis jetzt nur bei den P.deissneri gesehen. Die P.sumatranus machen es nicht oder nur kaum.

Gruß
Bennie

Gruß Bennie

Ich liebe Tiere :)

IGL: 207


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Ich habe dieses Verhalten bei sumatranus auch noch nicht gesehen, wohl aber bei vielen anderen Paros. Häufig kommt es bei Formen der bintan-Gruppe vor, aber z.B. auch bei filamentosus, nagyi, paludicola. Bei den beiden Schlankparos parvulus und ornaticauda habe ich es noch nicht gesehen, wie sich überhaupt deren Verhalten in manchem von dem der anderen unterscheidet.

Peter Finke, Bielefeld


   
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hallo
(@hallo)
Reputable Member
Beigetreten: Vor 18 Jahren
Beiträge: 343
 

Hallo
Ich habe mal eine Frage und zwar bezüglich der Strömung. Ich habe die letzten Wochen recht viele Biotopbeschreibungen und Bilder etc. gesehen und musste feststellen,dass Paros (fast) ausschließlich in Bächen oder ähnlichen fließenden Gewässern vorkommen. Könnte es sein, dass bestimmte Arten Stömung mögen oder vielleicht manche Arten sogar Strömung benötigen um sich richtig zu entfalten?

Karen schrieb hier ganz am anfang mal:

I don't use a filter in any of my Parosphromenus aquariums, because they don't seem to like a constant strong water flow. However, my sumatranus love a "shower" now and then! I turn on a filter unit in their aquarium sometimes, and they all get excited, and "playful". After half an hour or so, the fun is over, and I turn the filter off again.
I've tried this with P. bintan and P. "Manis Mata" too, but these species didn't think this to be funny at all!

Das fand ich sehr interessant. Selber habe ich es noch nicht ausprobiert aber mich würde es wundern, wenn Paros eine leichte Strömung nicht gut fänden. Es ist mir klar, dass das in einem 12l becken nicht zu realisieren ist aber mich würde mal interessieren wie ihr über das thema denkt, da ich wie gesagt in den letzten Wochen recht viel darüber nachgedacht habe.

Gruß
Bennie

Gruß Bennie

Ich liebe Tiere :)

IGL: 207


   
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(@peter-finke)
Noble Member
Beigetreten: Vor 20 Jahren
Beiträge: 1349
Themenstarter  

Zu Bennies Frage der leichten Strömung: Es ist richtig, dass Paros fast ausschließlich in Fließgewässern gefunden werden. Starke Fließgeschwindigkeiten meiden sie offensichtlich, aber schwache lieben wohl alle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Paros gibt, die leicht bewegtes Wasser nicht mögen.
Dennoch halte ich meine Paros in unbewegtem Wasser, denn - wie Bennie sagt - in den kleinen 12-Liter-Becken ist anderes schwer zu realisieren. Besser wäre es aber allemal, davon bin ich überzeugt.
Karens Beobachtung vermag ich auch nicht recht einzuordnen. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie von relativ stark bewegtem Wasser spricht, wenn sie sagt, dass einige Paros das nicht mögen.
Jedenfalls ist dies ein sehr gutes Thema, das hier noch nicht ausdiskutiert wurde.
Ich wäre auch daran interessiert, wenn jemand eine sehr kleine Kreiselpumpe kennen würde. Die meisten der üblichen kleinen Pumpen sind für ein 12-Liter-Becken noch viel zu stark. Ideal wäre eine batteriebetriebene Kleinpumpe. Aber so etwas habe ich leider noch nie gesehen.

Peter Finke, Bielefeld


   
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